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Beiträge zur Bewußtseinsgeschichte der ägyptischen Kultur

Platonisches Weltenjahr - zur Abfolge der Kulturen:

Sothisperioden

Zumindest innerhalb der geschriebenen Geschichte kann ein gewisses Schema für den Ablauf der Kulturen, also der ägyptischen, griechisch-römischen und der heutigen Kultur (Neuzeit) beobachtet werden.

Es werden dazu die astronomischen Daten des Frühlingspunktes der Sonne verfolgt (Stand der Sonne zur Tag- und Nachtgleiche am 21. März). Hier ergibt die Berechnung folgendes: Während der ägyptischen Kulturepoche stand der Frühlingspunkt der Sonne im Sternzeichen Stier (ca. ab 2900), danach im Widder (bis 1413 n.Chr., siehe auch den Artikel "Stier-Widder-Kulturen") und seit der Neuzeit in den Fischen (ab 1413).

Die astronomische Ursache für diese Veränderung des Frühlingspunktes ist die sog. Präzession. Darunter versteht man die Taumelbewegung der Erdachse, so ähnlich wie bei einem Kreisel. Für eine vollständige Taumelbewegung benötigt die Erde ca. 25920 Jahre. Da dies bereits dem griechischen Philosophen Plato bekannt war, wird dieser Zeitraum auch Platonisches Weltenjahr genannt. (Durch unterschiedliche Mess- und Berechnungsmethoden kommen heute auch Zahlenangaben vor, die vom hier genannten Wert geringfügig nach oben oder unten abweichen.)

Eine Beobachtung rein äußerlicher Kulturmerkmale (siehe auch den Artikel "Stier-Widder-Kulturen") zeigt, daß es im

  • Stierzeitalter: (Ägypten) einen umfangreichen Stierkult gegeben hat. Sogar im Alten Testament wird der Apisstier ("Goldenes Kalb") als Repräsentant für Ägypten gebraucht. Die Göttin Hathor wird stets mit Kuhgehörn dargestellt.
  • Widderzeitalter: Alexander der Große häufig, z.B. auf Münzen, mit dem Widdergehörn dargestellt wird. Das Kapitell der Ionischen Säule hat die Form eines Widdergehörnes. Formen des Widdergehörnes finden sich häufig auf Gebrauchs- und Kultgegenständen.
  • Fischezeitalter: Viele bringen die zwei Fische, die bereits in frühchristlichen Darstellungen erscheinen, z.B in den Katakomben, mit unserem Zeitalter in Verbindung. In unseren äußeren Kulturmerkmalen ist eine vermehrte Darstellung des Fischemotivs allerdings nicht festzustellen. Die typischen Merkmale des "Fischezeitalters" sind hier mehr innerer Art.

Auf die mehr inneren Bezüge einer Kultur auf ihren Frühlingspunkt soll hier nicht näher eingegangen werden. Es soll hier zunächst nur auf die Parallität in Bezug auf die äußeren Ausdrucksformen innerhalb der Kulturen aufmerksam gemacht werden.



Das Platonische Weltenjahr hat schon im Altertum Anlaß zu einer Reihe von Betrachtungen über den Zusammenhang zwischen Mensch und Kosmos gegeben. Einige der bekanntesten sollen hier erwähnt werden:

Am engsten steht der Mensch mit seiner Umwelt in Verbindung durch die Atmung. Bei ca. 18 Atemzügen pro Minute (erwachsener Mensch) ergibt das pro Stunde 1080 Atemzüge. In 24 Stunden sind das dann 1080 x 24 = 25920 Atemzüge.

Wenn das normal zu erreichende Lebensalter mit 71 Jahren angenommen wird, so passen soviele Menschenleben in ein Platonisches Weltenjahr, wie Tage in ein Sonnenjahr: 365.

(Das durchschnittliche Alter war ja zu verschiedenen Zeiten immer verschieden. Durch äußere Einflüsse, wie Kriege, Lebensumstände usw. lag es zwar meist darunter, aber Ramses II starb eines natürlichen Todes und wurde immerhin über 90 Jahre alt. Heute liegt es bekanntlich im technisierten Teil der Welt, ebenfalls durch äußere, medizinische Einflüsse, darüber, in weiten Teilen der dritten Welt darunter.)

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