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Abteilung Kulturen 
Beiträge zur Bewußtseinsgeschichte am Beispiel der Megalithkultur

Megalithkultur - Zeitliche Datierung

Die Megalithkultur beginnt am Übergang vom vierten zum dritten Jahrtausend v.Chr. Man rechnet für das nördliche Europa die

  • Jungsteinzeit (Neolithikum) von 4500 bis ca. 2500,
  • die Bronzezeit von 2500 bis ca. 1000 und
  • ab ca. 1000 die Eisenzeit.

Die Übergänge sind, wie überall, zeitlich und geographisch sehr fließend. Im südlichen Europa setzt z.B. die Jungsteinzeit früher ein.

Speziell in Dänemark ist folgende Zeittafel in Gebrauch:

  • 13500 - 4500  Steinzeit der Jäger und Sammler  (Jungpaläolthikum und Mesolithikum)
  • 4500 - 1800    Steinzeit der  Ackerbauer (Neolithikum)
  • 1800 - 500      Bronzezeit
  • 500 - 750 n.Chr. Eisenzeit
  • 750 - 1050       Wikingerzeit
Zur Einordnung der Megalithkultur in den Geschichtsverlauf dient die folgende Abbildung. Das hier verwendete Schema und die Zahlenangaben sind sehr vereinfachend und sollen nur eine grobe Orientierung für das nördliche Mitteleuropa geben.

Zeitlicher Überblick

Paläolithikum ist ein großer Sammelbegriff für den Zeitraum vom allerersten Werkzeuggebrauch vor etwa 2,5 Millionen Jahren bis ca. 8000.
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Erster Feuergebrauch vor ca. 1 Million Jahren.
Erste Bestattungsfunde vor 200 000 - 40 000.
Neandertaler von 160 000 bis ca. 30 000.
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Die hier gezeigten Abbildungen sind aus dem jüngsten Abschnitt der Altsteinzeit.

Wie die Höhlenmalereien zeigen, bestand zu den Elementarkräften der Natur und auch zum Seelischen der Tierwelt noch eine instinkthafte, direkte Beziehung. Höhlenmalereien können daher auch als Teil eines Rituales verstanden werden, welches den menschlichen Eingriff in die Natur, wie die Tötung eines Tieres wieder heilen sollte. Das Ziel war damals noch nicht die Ausbeutung der Natur, sondern deren Erhaltung, denn man lebte ja von ihr.
Mit diesen Fähigkeiten reichte es für das Überleben aus, nomadisierend der Jagdbeute zu folgen und dort zu sammeln, wo sich etwas fand.

Die Welt wurde so entgegen genommen, wie sie sich darbot. Eine gezielte Umgestaltung der irdischen Gegebenheiten, z.B. durch Ackerbau und Vorratshaltung war noch nicht notwendig
.
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In den Höhlenmalereien wurden allerdings auch solche Tiere dargestellt, die nicht als Jagdbeute dienten. Die hier dargestellte Erklärung muss deshalb nicht falsch sein, aber sie ist damit sicherlich noch nicht vollständig. Künstlerischer Schaffensdrang könnte ebenso ein Motiv gewesen sein.
"Kunst gibt nichts Sichtbares wieder, Kunst macht sichtbar."
"Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen .."
Wenn man diesen bekannten Sätze von Paul Klee und von Goethe bedenkt, dann wäre auch folgender Gedanke möglich: Die instinkthafte Verbindung zum Seelischen der Tierwelt war am Ende der Altsteinzeit bei einigen Mitgliedern der Gruppe schon am verblassen. In diesem Falle sollten die Malereien etwas sichtbar machen, was aus ihrer Natur heraus nicht mehr für alle sichtbar war.
Jungsteinzeit (Neolithikum)

Nach dem endgültigen Verblassen der alten instinkthaften Fähigkeiten reicht die alte Methode des nomadisierenden "jagen und sammeln" nicht mehr zum Überleben aus. Die verlorenen Instinkte sind aber nicht nur Verlust. Denn gleichzeitig entsteht die Fähigkeit, sich mehr mit der materiellen Welt zu befassen. Eigentlich wird nur der Focus von einem Bereich auf den anderen Bereich verschoben. Dadurch wird die sogenannte "Neolithische Revolution" ausgelöst.
Da Tier- und Pflanzenwelt weiterhin als Nahrungsgrundlage zur Verfügung stehen müssen, entsteht nun Ackerbau, Viehzucht und damit die Sesshaftigkeit. Die irdischen Verhältnisse müssen jetzt eigenaktiv an die neue Situation angepasst und umgestaltet werden. Hausbau, Vorratshaltung, Haushaltsgegenstände, Schmuck, aber auch Waffen, die nicht mehr nur der Jagd dienen, werden, wie zum Teil schon im Jungpaläolithikum, von Spezialisten hergestellt.

Dieses Verblassen der früheren Fähigkeiten wird in der indischen Tradition als der Beginn des "Finsteren Zeitalters" bezeichnet ("Kali Yuga"). Genau um diesem Zeitpunkt herum beginnt in Europa die Megalithkultur und in Ägypten Mumifizierung, Schrift und wenig später der Pyramidenbau.

Ein nächster Schritt hinab in die Materie hat begonnen. Gleichzeitig ist in der bewussten Verfügung über die Nahrungsgrundlagen und die materielle Welt ein neuer Freiheitsgrad erreicht.

Eine Bemerkung zum Alter:

Da die Zeugnisse der Megalithkultur, ebenso, wie die ägyptischen Pyramiden, sehr die Phantasie beflügeln, gibt es für beide Erscheinungen überzeugte Vertreter, die z. B. Stonehenge, bzw. die Cheopspyramide auf 10000 Jahre und älter datieren möchten.

Im Falle der Pyramiden ist dies jedoch nicht nachvollziehbar, da die ägyptische Kultur, als erste Schriftkultur, ungewöhnlich gut dokumentiert ist. Zwar herrscht immer noch eine gewisse Unsicherheit wegen des völligen Mangels einer einheitlichen Jahreszählung ab einem bestimmten zentralen Ereignis, wie es z. B. in der Zeitrechnung vieler heutiger Religionen der Fall ist. 

Aber in Ägypten gab es eine Kalenderordnung, die den Ablauf des einzelnen Jahres regelte. (Siehe auch: Ägypten, Sothisperioden) Aus bestimmten Abweichungen dieser Ordnung vom Sonnenjahr ergeben sich astronomisch berechenbare Zeiträume (Sotisperioden, siehe Abteilung Kulturen, Ägypten), die damals auch beobachtet und dokumentiert worden sind, so daß es einen unabhängigen Maßstab für diese langen Zeiträume gibt. 

Über den "großräumigen" Verlauf der ägyptischen Geschichte herrscht daher dieselbe Sicherheit, wie über unsere astronomischen Berechnungen. 

Was nun die Megalithkultur angeht, so liegen erstens die (korrigierten) Altersbestimmungen von Grabungsfunden vor und zweitens wird sich im Verlaufe einer späteren Betrachtung zeigen, daß Ägypten und Megalithkultur in ganz bestimmter Art Parallelkulturen waren, so daß auch hier begründete Vorstellungen gewonnen werden können.

Gleichwohl wird dies die harten Vertreter einer wesentlich älteren Datierung kaum überzeugen können, da hier oft von weltanschaulichen Annahmen ausgegangen wird, die nicht diskutierbar sind.

Zwar wird der Leser bemerken können, daß auch die hier vorliegenden Betrachtungen zu einer gewissen Sichtweise über den Verlauf einer Kultur und über den Zusammenhang zwischen den Kulturepochen führen. Aber diese steht nicht als Axiom am Beginn, sondern sie folgt aus der anschauenden Beobachtung und erhebt den Anspruch nachvollziehbar und damit diskutierbar zu sein.

Das Ziel dieser Beitäge ist es, die Urteilsgrundlagen hierfür zur Verfügung zu stellen.

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