Megalithkultur

Poskaer Stenhus - eine Kalenderanlage 2

Einleitung - Der Grundriss

Vorbemerkung:
Archäoastromomische Untersuchungen an Megalithanlagen haben ihre besonderen Eigenheiten.
  • Längen- und Winkelmessungen sind nicht immer mit der wünschenswerten Genauigkeit möglich. Zum Beispiel kann der Abstand zwischen zwei rohen, unregelmäßig geformten Steinen von ca. einem halben Meter Durchmesser naturgemäß nicht exakt auf Milimeter angegeben werden. 
  • Im Falle von Poskaer Stenhus kommt, wie auch bei vielen anderen Anlagen hinzu, dass in früherer Zeit Restaurationsarbeiten durchgeführt worden sind (1900 und 1943). Die genaue Originallage der Steinsetzungen ist daher nicht immer gegeben. Bei Poskaer Stenhus betrifft das einige Steine des Steinkreises und den Stein an der Ostecke (in der Zeichnung mit EAST bezeichnet.)

Die geographischen Koordinaten:   56° 13' 07" N       10° 30' 07" E

Die Missweisung:

Die Einnordung der Anlage erfolgte mit einer Präzisionsbussole von Suunto. Bei einer Messung in mehreren Sätzen kann damit eine Ganauigkeit von ca. 0.1° erreicht werden.  Für die Missweisung wurde der aktuelle Wert von www.ngdc.noaa.gov zugrunde gelegt
(1.42° E).

Der Grundriss:

Die Zeichnungen wurden mit einem CAD Programm erstellt. Dadurch lassen sich auch Winkel und Strecken ermitteln, welche nicht vor Ort gemessen wurden.  Allerdings ist der Steinkreis nur eine pauschale Darstellung. Die realen Steine liegen nicht exakt auf einer Kreislinie.

Die folgende Zeichnung gibt einen ersten Überblick in die Grundkonstruktion von Poskaer Stenhus.


PoskaerStenhus_Grundriss
Abb. 2 Poskaer Stenhus
Die Zeichnung in
nerhalb des Vierecks North-East-South-West gibt den gegenwärtigen Stand der Anlage wider.
Die Konstruktion ist auf dem dunklen gleichseitig - rechtwinkligen Dreieck aufgebaut.
 
Als Spitze des dunklen Dreickes wurde die Mitte des Steikreises angenommen. Diese wurde mit einem Laserdistanzmesser ermittelt. Da es sich bei dem Steinkreis jedoch nicht um einen geometrisch exakten Kreis handelt, musste ein Mittelwert angenommen werden. Im übrigen gilt hinsichtlich der Genauigkeit das oben im Vorwort gesagte.

An der Zeichnung fallen einige Unregelmäßigkeiten auf. Während das dunkle Dreieck offenbar mit großer Sorgfalt errichtet wurde, ist dies beim gegenüber liegenden Dreieck nicht der Fall.


Die Seitenlängen 17.44 m und 16.58 m weichen um über einen Meter voneinander ab.
Die Winkel bei "West" und "North" sind rechte Winkel (89.9° und 90.3°). Bei "South" und "East" beträgt die Abweichung bis zu 2.5 ° .

Des weiteren fällt auf, dass bei den zwei nördlichsten Seinen West X und North X keine rechten Winkel vorliegen.
In diesem Falle ist dies jedoch kein Fehler. Die Steine sind unter anderem für die Visur zu den Mondwenden zuständig und liegen "goldrichtig".

Es wird sich auf der nächsten Seite zeigen, dass die Lage des Steines "EAST" offenbar korrupt ist. Denn die zu diesem Stein gehörende Visur des Sonnenunterganges zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche (21. Sept. - Aequinoctium) stimmt mit guter Genauigkeit, wenn der Stein etwas weiter südlich angenommen wird. In diesem Falle wird auch der Winkel wieder zu 90° und die Seiten des Dreiecks sind wieder gleich lang. Ein wichtiger Hinweis für die veränderte Lage des Steines ergibt sich bei der Besichtigung vor Ort. Als einziger Stein liegt dieser nicht wie alle anderen Steine zu ca. zwei Dritteln in der Erde, sondern er liegt lose auf der Erde. Die wahrscheinlich richtige Lage ist in der Zeichnung vermerkt ("TRUE EAST").



Die folgende Zeichnung zeigt die Situation mit der wahrscheinlichen Lage von Stein "East", sowie noch einige weitere Winkel und Distanzen.



Poskaer_Grundriss_korrigiert
Abb. 3  Poskaer Stenhus
Hier entspricht die Genauigkeit der Winkel und Abstände im dunklen Dreieck in etwa der Genauigkeit, die auch im gegenüberliegenden Ausgangsdreieck vorliegt.
Der Winkel in der Spitze des dunklen Dreieckes kann kein Rechter Winkel sein, da der Steinkreis nicht zentrisch im Viereck NORTH-WEST-SOUTH-EAST liegt.

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